Baupreise, Baustoffpreise, Energiepreise und Zinskosten – Prognose und Auswirkungen in 2024

Die Anzahl der Bauanträge für Neubauten ist in Deutschland stark eingebrochen in den letzten beiden Jahren, vor allem aber in 2023. So wurden beispielsweise im Frühjahr 2023 rund 30 Prozent weniger Wohnungen und Häuser gebaut, als noch im Vorjahr. Der Grund dafür findet sich, neben den hohen Finanzierungskosten, zu einem großen Teil in den enorm hohen Baupreisen, dem Handwerker Mangel, den Transportkosten aufgrund steigender Energie- und Benzinpreise und einer eher verhaltenen Kauffreudigkeit durch die Verunsicherung, wie es in Deutschland weiter geht. Inflation, Ukraine-Krise, Fachkräftemangel – um nur einige davon zu nennen. Doch was sind die Gründe für die hohen Baukosten und inwiefern sind die Baustoffpreise für die hohen Baukosten verantwortlich?

Vor allem sind es die Kostensteigerungen der einzelnen Komponenten beim Rohbau, welche die steigenden Baukosten verursachen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes hervor.

Quelle: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/forschung/fachbeitraege/bauen/bauwirtschaft/baupreisprognose/baupreisprognose.html

Ging man im Jahr 2021 – mitten in der Corona-Pandemie noch von einem deutlichen Rückgang der Baupreise aus, erfolgte aber bis heute eher ein deutlicher Preisauftrieb. Im Jahr 2022 stiegen die Preise für einen neuen Wohnbau um 16,4% (Quelle: Destatis) und das ist der historisch höchste Anstieg seit den 1970er Jahren. Grund dafür ist der Baumaterialmangel. Auch wenn unbestätigte Quellen berichten, dass Baumaterial absichtlich zurückgehalten und in Lagern verborgen werden würde, so können wir das an dieser Stelle auch nur unbeurteilt so stehen lassen. Dennoch gibt es zum Nachdenken.

Quelle: Kiel Economics nach ifo Institut

Anteil der Unternehmen (in %) im Bauhauptgewerbe, die über Materialknappheit berichten

Positiv hervorzuheben ist, dass sich mittlerweile die Engpässe in den Lieferketten zumindest weitgehend aufgelöst haben, sodass sich die Versorgung mit Baumaterialien deutlich verbessert hat.

Auch die Energiepreise sind leicht gesunken durch staatliche Regulierung, jedoch besteht auch hier Unklarheit für das Jahr 2024 und der wegfallenden Energiepreisbremse.

Warum aber stiegen die Baustoffpreise erst an und gehen auch im laufenden Jahr trotz der Konjunktur nicht wesentlich zurück?

2024 bleiben 3 Hauptgründe für die steigenden Baumaterialpreise weiter bestehen:

  1. Beschaffungsprobleme

Wie bereits erwähnt, herrschte bei vielen Baustoffen eine akute Materialknappheit. Es gab Probleme in der Lieferkette, ausgelöst durch die Lockdowns. Dann kam der Ukraine Krieg und Importbeschränkungen der EU und einige nationale als auch internationale Naturkatastrophen haben dazu geführt, dass spezielle Baumaterialien weiterhin knapp bleiben. Besonders an Bauelementen aus mineralischen Rohstoffen mangelt es. Das Resultat: Die Preise bleiben weiterhin hoch.

  • Inflation weiterhin über dem Zielwert

Der Euro hat an Wert verloren – bedeutet für deutsche Haushalte eine Geldentwertung. Ende 2022 betrug die Inflationsrate 8,8%. Seitdem ging sie durch Regulierungen der EZB und der FED wieder messbar zurück und war im September 2023 nur noch bei ca. 4,4% Wie sich die Lage 2024 entwickeln wird und ob der allgemein angestrebte Wert von 2% erreicht werden kann, bleibt derzeit fraglich.

  • Steigende Energiekosten

Die immer weiter steigenden Energiekosten durch die EEG-Umlage und die wegfallende Energiepreisbremse gehen Hand in Hand mit den steigenden Baustoffmaterialien, die vor allem in Deutschland hergestellt werden. Je teurer die Produktionsenergie, umso teurer wird auch das Endprodukt.

3 Tipps zur effizienten Umsetzung des Hausbaus:

👉Effiziente Materialkalkulation

Eine präzise Vermessung, Ermittlung und Bestellung von Baumaterial wird immer wichtiger. Auch eine digitale Erfassung und Dokumentation ist ratsam. So lassen sich Bestellungen, Lieferungen und bereits vorrätiges Material effizienter überblicken und Engpässe vermeiden.

👉Budgetplanung und -übersicht

Durch eine ordentliche Kalkulation und realistische Budgetplanung können die Kosten kontrolliert werden und es werden gleichzeitig mögliche Einsparpotenziale identifiziert. Hier unterstützen wir von mainCLAN tatkräftig.

👉Optimierung der einzelnen Arbeitsschritte und Prozesse

Auch hier ist es besonders wichtig, vor Beginn des Projektes einen Plan über die einzelnen Bauprozesse und Arbeitsabschnitte aufzustellen. So lassen sich viele Schritte, Abschnitte und auch Gewerke effizienter planen und das Projekt kann schneller abgeschlossen werden.

Für alle mutigen Hausbauer haben wir hier noch einige Links zusammengetragen, die eine Einschätzung geben sollen über einzelne Baukomponente und deren Preisentwicklung im neuen Jahr:

Quelle: https://www.planradar.com/de/preisentwicklung-baustoffe/#:~:text=Besonders%20im%20Zeitraum%20zwischen%20Mai,als%20noch%20vor%20der%20Pandemie.

Fazit:

Durch die gestiegenen Kosten für Baumaterial ist es immer lohnenswerter sich eine Bestandsimmobilie zu kaufen. Die steht bereits seit einigen Jahren und hat sich schon bewährt. Auch wenn sie meist saniert und den eigenen Ansprüchen angepasst werden muss, ist die Investition nur ein Bruchteil dessen, was heute ein Neubau kostet.

Auch durch immer schärfere Regeln und Vorschriften, was die Eigenleistung im Neubau betrifft, wird es Häuslebauern immer schwieriger gemacht, sich die eigenen vier Wände zu leisten.

Aus diesen Gründen ist es unserer Meinung nach besser, effizienter und wirtschaftlicher sich eine Bestandsimmobilie zu kaufen und wenn nötig, diese zu sanieren, um Dir damit ein Zuhause für Dich und Deine Liebsten zu schaffen.

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